Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der die Welt seit dem 24. Februar verändert hat, war Thema der Gedenkrede am Volkstrauertag in Eickelborn. Schützenoberst Ulrich Köster wies darauf hin, dass die Folgen des Krieges überall spürbar seien. Eickelborn habe sich sehr früh solidarisch gezeigt und inzwischen rund 7.000 Euro für humanitäre Zwecke gespendet. „Das ist ein starkes Signal. Und wir werden mit dieser Unterstützung sicher nicht aufhören können“, so Köster.
Die Selbstverständlichkeit, mit der die Menschen in Europa und gerade auch Deutschland ein Leben in Freiheit, Sicherheit und Wohlstand geführt hätten, sei durch die Auswirkungen des Krieges ganz plötzlich in Frage gestellt. „Wir merken, wie der Krieg auch in unser Leben eingreift, etwa bei der Energieversorgung, bei den Kosten für das tägliche Leben, bei der Zukunftsplanung, etwa beim Hausbau. Das ist unser Preis für die europäische Solidarität mit der Ukraine. Es gibt Menschen in unserem Land, die stellen genau das in Frage. Ich meine: Dieser Preis ist nicht zu hoch“, so der Oberst. Er gab der Hoffnung Ausdruck, der Krieg möge sich nicht noch monate- oder gar jahrelang hinziehen, und wies auf die Folgen der Kriege hin, die – wie etwa in Deutschland – auch 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Form von Bombenentschärfungen immer noch spürbar seien.
„Jeder Blindgänger ist eine Mahnung. Deshalb muss unser Leitspruch sein: Pax optima rerum. Der Frieden ist das höchste Gut. Danach sollten wir streben – im Kleinen und im Großen“, betonte Köster.
Der Gedenkzug, angeführt vom Spielmannszug Eickelborn 2000 e.V., hatte sich am 13. November von der LWL-Pforte zunächst zum Mahnmal „Der Gebundene“ auf dem Klinikgelände bewegt. Dort wurde der Opfer des Nationalsozialismus in den psychiatrischen Einrichtungen gedacht. Anschließend ging es weiter zur Gedenkfeier an der Dorfkapelle. Teilnehmende waren Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, Fahnenabordnungen der ortsansässigen Vereine sowie Vertreterinnen und Vertreter der Klinikleitung. Zum Abschluss legten Ortsvorsteher Antonius Schütte und die LWL-Abordnung Kränze am Ehrenmal nieder.