Geschichte
Die Ursprünge der Schützenbruderschaft St. Antonius Eickelborn gehen auf das Jahr 1845 zurück. Damals gründeten 40 Einwohner die Eickelborner Schützen-Gesellschaft. Ein genaues Datum ist der handschriftlich verfassten Urkunde mit der ersten Satzung nicht zu entnehmen. Dort heißt es: „Zur Belebung allgemeinen Frohsinns und zur Aufmunterung der jungen Leute bei ihren ländlichen Arbeiten hat von jeher im Dorfe Eickelborn ein sogenanntes Vogelschießen bestanden, welches in den letzten Jahren, und vorzüglich im Jahre 1845 durch den Beitritt sämtlicher Einwohner mehr Bedeutsamkeit genommen und nunmehr in ein geregeltes „Schützenfest“ umgewandelt ist“. Erster Oberst ist ein Herr Grundmann. Laut §1 der Satzung sind „alle männlichen Einwohner des Dorfes Eickelborn ohne Unterschied im Alter von 16 bis 60 Jahren verpflichtet, als Schützenmitglied einzutreten, wenn sie an dem Feste teilnehmen wollen“. Die erste Uniform besteht aus schwarzer Hose, blauem Kittel und einem Hut mit grünem Eichenkranz. Im Umzug führen die Schützen ihre eigenen Vorderlader-Gewehre (Püster) mit. Offiziere tragen rot-weiße Schärpen und Degen. Erstes Königspaar sind Franz und Maria Kemper.
2023: Heute hat die Schützenbruderschaft St. Antonius Eickelborn rund 600 Mitglieder. Die Vereinsfarben sind Rot, Gelb und Weiß. An der Spitze steht das amtierende Königspaar Michael und Anja Glarmin samt Hofstaat. Den Verein führt der geschäftsführende Vorstand mit dem Oberst und 1. Vorsitzenden Ulrich Köster, dem stellvertretenden Oberst und 2. Vorsitzenden Antonius Michel-Kemper, dem Kassierer Jesko Ehrich, dem Bataillonskommandeur Michael Berglar sowie dem Schriftführer Frederik Kasperski. Drei Kompanien bilden das Schützenbataillon. Das Offizierskops umfasst 42 Mitglieder. Die Schützen feiern alljährlich am zweiten Wochenende im Juli (von Samstag bis Montag). Stichtag ist der Sonntag.
Historisch interessante Daten
1925 Errichtung einer Schützenhalle und eines angrenzenden Sportplatzes an der Rosenstraße durch die Gemeinde Eickelborn mit Unterstützung der Westfälischen Provinzial-Heilanstalt. Die Vogelstange erhält ihren Platz bei der Schützenhalle. Bis dahin fand das Vogelschießen auf einer Vogelwiese am heutigen Alten Postweg statt.
1948 Der bisherige Eickelborner Schützenverein wird neu ins Leben gerufen als Schützenbruderschaft St. Antonius Eickelborn.
1951 Die Zahl der Mitglieder erreicht 400. Das macht die Aufteilung des Schützenbataillons in zwei Züge notwendig.
1955 Aus zwei werden drei Züge, später Kompanien genannt, die heute nach wie vor bestehen.
1970 Zum 125-jährigen Jubelfest komponiert der Musikpädagoge Fritz Lücke das Eickelborner Schützenlied, das seitdem fester Bestandteil des Schützenfests ist.
1982 Seit dem 1. Januar ist die Schützenbruderschaft St. Antonius offizielles Mitglied im Sauerländer Schützenbund.
1992 Eine neue Fahne für die Beflaggung der Straßen in den Vereinsfarben Rot, Gelb und Weiß mit dem Eickelborner Wappen ersetzt nach und nach den bisherigen uneinheitlichen Fahnenschmuck.
1995 Zum 150-jährigen Jubelfest findet erstmals ein „Kaiserschießen“ unter den noch lebenden Königen statt. Erster „König der Könige“ mit dem Titel „Kaiser“ wird Willi Köster, König im Schützenjahr 1968/69.
2004 Aufgrund zunehmender Schwierigkeiten, Schützenbrüder für die Königswürde zu begeistern, beschließt die Generalversammlung am 28. Februar, jedes Jahr pro Mitglied fünf Euro zu erheben. Die Summe soll ausschließlich dem Königspaar zugutekommen. Dieses „Eickelborner Modell“ sorgt seitdem in jedem Jahr für eine Vielzahl von Königsaspiranten unter der Vogelstange.
2020 Zum Gedenken an die Vereinsgründung vor 175 Jahren fand am Samstag, 11. Juli, um 16 Uhr ein Wortgottesdienst an der St. Antonius-Kapelle statt.
Reich bebilderte Festschrift lädt zum Stöbern ein
Die 240-seitige Festschrift zum 175-jährigen Jubiläum der Schützenbruderschaft St. Antonius Eickelborn beleuchtet nicht nur die Geschichte der Schützen und der Kinderschützenfeste. Sie bietet auch einen chronologischen Abriss der Dorfgeschichte seit 1250. Darüber hinaus finden sich dort die katholische Kirchengemeinde St. Antonius, die Bürgerinitiative „Sicherheit vor Therapie“, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sowie der Spielmannszug Eickelborn 2000 e.V. und der Schießclub Eickelborn mit eigenen Beiträgen wieder. Und nicht zuletzt lebt die reicht illustrierte Schrift von vielen Bildergalerien und historischen Aufnahmen, die darin zum Teil erstmals veröffentlicht worden sind.
Die Festschrift ist beim Oberst und 1. Vorsitzenden Ulrich Köster zu erwerben.